Seit der ersten IAW 2005 ist Guido Korn Dauerbesucher der Internationalen Aktionswaren- und Importmesse. Für sein Unternehmen Centershop, das in diesem Jahr selbst sein 20. Bestehen feiert, ist er stets auf der Suche nach umsatzstarken Trendartikeln und Saisonwaren. Im Interview erklärt er, warum sich die IAW hierfür besonders eignet und warum er sie immer wieder gern besucht.
Herr Korn, Sie sind Messebesucher der ersten Stunde. Wie konnte Centershop von der IAW profitieren?
Centershop vertreibt Aktionswaren und Sonderposten und wir sind Spezialisten für Saisonartikel im Nonfood und Food-Segment. Die Internationale Aktionswaren- und Importmesse trägt dabei ja schon im Namen, dass sie für Centershop genau das Angebot liefert, was mein Unternehmen mit meinem Einkaufsverbundpartner Wreesmann benötigt: Trendartikel für jede Jahreszeit, Sonderposten und immer neue Impulsgüter – und das für insgesamt rund 120 Filialen.
Hat sich die IAW in Ihren 30 Ausgaben verändert?
Aber natürlich! Zunächst einmal ist sie seit Ihren Anfängen in Hannover deutlich gewachsen. Und sie hat sich deutlich mehr professionalisiert, sei es von Aussteller- oder auch Organisationsseite. Alles ist bunter geworden im positivsten Sinne, so zum Beispiel das Warenangebot, die Internationalität und das Rahmenprogramm. Das Tolle ist, dass diese Entwicklung nie einseitig vorgegeben, sondern zusammen mit allen Messepartnern erarbeitet wurde.
Bei aller Entwicklung: Was macht die IAW für Sie im Kern aus?
In erster Linie natürlich die Möglichkeit, die Produkte direkt zu ordern. Am ersten Messetag versuchen meine Einkäufer und ich immer direkt die besten Geschäfte für Aktionsposten zu machen, der zweite Tag ist dann für die Sortimentsware vorgesehen. Das klappt immer ganz gut. Der dritte Tag – und das ist auch typisch IAW – ist dann eher für das Netzwerken vorgesehen. Zu wirklich jeder Messe lerne ich hier neue Lieferanten und Handelspartner aus aller Welt kennen.
Komplettieren Sie bitte: „Ohne die IAW…“.
Ohne die IAW würde Centershop heute nicht dort stehen, wo wir sind und das unter anderem durch die zahlreichen Umsatzbeschleuniger, die ich wir auf der Messe gefunden haben. Beim IAW TRENDSELLER PRODUCT AWARD habe ich damals die sogenannten Fidget Spinner gesehen und direkt geordert. Nach drei Monaten war der Hype zu Ende, aber bis dahin hatte ich die Spielzeuge sehr gut abverkauft. Ein besseres Beispiel für ‚schnelldrehende‘ Güter gibt es wohl kaum.
Gab es in all den IAW-Ausgaben rückblickend auch etwas zum Schmunzeln?
Die drei Messetage laufen nie humorlos ab, das ist klar. Und es ist ein offenes Geheimnis, dass sich wohl jeder auf die tollen Ausstellerpartys freut. Und je nachdem, wie gut die Feier war, ist man am nächsten Morgen auch erst mittags in den Tag gestartet. Einmal gab es auf der IAW ein so großartiges Angebot für Schokoladentafeln, dass gleich drei meiner Einkäufer unabhängig voneinander zugeschlagen haben – und wir hatten Unmengen an Schokolade bei Centershop.
Wie waren die Anfänge von Centershop?
Während meines BWL-Studiums bin ich häufig auf Wochenmärkte gefahren und habe erfahren, wie insbesondere zum Jahresende gute Geschäfte gemacht wurden. So kam der Entschluss, Eisdielen in Winterpause anzumieten und Restposten zu verkaufen. Das Ganze lief dann so gut, dass ich mich ganzjährig auf erste stationäre Flächen konzentrierte. Centershop war geboren.
Wie hat sich Ihr Unternehmen in den letzten 20 Jahren entwickelt?
Centershop ist kontinuierlich gewachsen. Unsere ersten Verkaufsflächen hatten gerade mal 70 bis 100 Quadratmeter und ein kleines Sonderposten-Angebot. Heute haben wir Filialen zwischen 700 und 3000 Quadratmeter und über 20.000 Artikel aller Handelssegmente.
Daneben sehe ich für uns zwei wesentliche Meilensteine. Zum einen der Wechsel vom Filialgeschäft in Fußgängerzonen hin zu „PKW-orientierten“ Flächen mit Standorten, die auch einen Außenverkaufsbereich zulassen. Zum zweiten ist unserere Kooperation mit Wreesmann Sonderpostenmärkte äußerst erfolgreich und so unser Handelsverbund auf rund 120 Filialen gewachsen.
Wie sehen Sie die Zukunft für Ihr Unternehmen und wie schätzen Sie die Konkurrenz durch das Internet ein?
Ich bin positiv gestimmt und sehe natürlich unserem Jubiläum freudig entgegen. In Zukunft wollen wir unser Filialnetz noch besser an geeigneten Flächen ausbauen.
E-Commerce wird mittelfristig kein Thema für Centershop sein. Und natürlich leiden viele Mitstreiter im Filialhandel an den Anbietern im Internet. Ich sehe aber nicht nur die Nach-, sondern auch die Vorteile, die der digitale Handel mit sich bringt. Unser Anspruch ist stets Produkte günstiger als im Netz anzubieten. Wir recherchieren also vorher im Internet, ob das möglich ist und schlagen dann zu. Messen wie die IAW sind dann natürlich bestens dafür geeignet.
Herzlichen Dank für das Interview.