Autor: Andreas Riekötter, Geschäftsführer IFH MEDIA ANALYTICS
Wenngleich die Inflation etwas abflacht, so führt das weiterhin hohe Preisniveau für Produkte und Dienstleistungen dazu, dass die Kaufkraft und Konsumlaune anhaltend im Tief sind. Kein Wunder also, dass das aktuelle Einkaufsverhalten sehr zielgerichtet und aktionsgesteuert ist. Das äußert sich genauso im häufigeren Griff zur Eigenmarke, als auch im Verzicht auf Produkte und Dienstleistungen, die nicht unbedingt erforderlich sind – es muss gespart werden.
Günstige Angebote und niedrige Preise im Fokus
Im Rahmen einer repräsentativen Befragung von IFH MEDIA ANALYTICS gaben rund zwei Drittel der befragten Konsument:innen an, aufgrund der hohen Preise ihren Konsum reduziert zu haben und verstärkt auf Sonderangebote zu achten. Der Blick auf die eigenen Ausgaben und der Spardruck ist ungebrochen hoch und führt zu einem angebotszentrierten Kaufverhalten. Dabei steigt der Druck umso mehr, je größer der Haushalt ist. Alleinerziehende bestätigten mit 71 Prozent, dass vermehrt bei günstigeren Discountern eingekauft würde. Außerdem ist die Wechselbereitschaft zu Geschäften mit besseren Angeboten gestiegen (48 %) und auch Onlinekäufe haben zugenommen (39 %). Mittlerweile verzichten über die Hälfte der Befragten darauf, teurere Markenprodukte einzukaufen. Mehr als 60 Prozent der befragten Konsument:innen gaben an, keine Spontaneinkäufe mehr zu tätigen. Dies verdeutlicht, wie wichtig in diesen Zeiten eine geeignete Preiskommunikation ist – es empfiehlt sich daher, dass Unternehmen Werbebotschaften in einen preislichen Angebotskontext hüllen.
Angebote in der Inflation: Fokus auf’s Prospekt
In diesem Zusammenhang gilt der gedruckte Prospekt nach wie vor als das meistgenutzte Medium der Angebotskommunikation mit wegweisender Charakteristik für die Ausgaben- und Einkaufsplanung. 64 Prozent bestätigten, dass der Prospekt in erster Linie dabei helfe, günstig einzukaufen. Als konditioniertes Medium fokussiert der Prospekt kompakt und verbunden mit einer hohen Reichweite also genau das, worum es den Verbraucherinnen und Verbrauchern aktuell geht:
Einen gezielten Überblick über die Preise und Angebote der Folgewoche!
Dass Discounter naturgemäß mit intensiver Preiskommunikation wie kein anderes Format für „Sparen“ stehen und damit Profiteure dieser Entwicklung sind, ist für den einzelnen Verbraucher bzw die einzelne Verbraucherin gelernte Praxis. Nicht-Discounter sollten in diesen Zeiten der Inflation in ihrer Angebotskommunikation daher ebenfalls einen Fokus auf die verstärkt preisliche Wahrnehmung bei Konsument:innen legen.
Zusätzliche Mehrwerte wie Qualität, Service oder Nachhaltigkeit rücken zwar gerade mehr in den Hintergrund, schaffen allerdings bei Preisgleichheit einen entscheidenden Impuls für die Kaufentscheidung und sorgen zudem in der mittel- und langfristigen Strategie dafür, authentisch wahrgenommen zu werden. Zudem fühlen sich auch weiterhin Kund:innen und Verbraucher:innen angesprochen, die ihr Kaufverhalten nicht in erster Linie auf den Preis ausrichten (müssen).
Sie wollen mehr erfahren zur Rolle des Prospekts und anderen Kanälen der Angebotskommunikation in Zeiten von Inflation und erhöhten Preisen? Hier geht’s zu unserem Prospektmonitor.